Obsthof am Steinberg: Vita Andreas Schneider
Nur wenige Jahre nach Gründung des „Obsthof am Steinberg“ im Jahr 1965
durch Albert und Waltraud Schneider erblickt Andreas Schneider das Licht der
Welt. Demgemäß ist der elterliche Apfelhain in Frankfurt/Nieder-Erlenbach für ihn
Spielplatz und Lernfeld zugleich. Somit prägt ihn das gärtnerische Leben unter
dem Einfluss von Jahreszeiten und Witterung schon früh – „Werkstatt unter
freiem Himmel“ nennt er das.
Folglich weckt der tägliche Umgang mit denBäumen in ihm die Liebe zur Natur und den Wunsch, seinen Beitrag für die kommenden Generationen zu leisten.
Und so absolviert Andreas Schneider 1987 eine Ausbildung zum Obstbauer auf dem „Obsthof am Berg“ in Kriftel. Nach einem anschließenden Praxisjahr als Gärtnergehilfe auf der Obstbauversuchsanstalt Jork in Estebrügge zieht es ihn in die Welt und er bereist Neuseeland.
Seit 1. April 1993 pachtet Andreas Schneider den elterlichen Betrieb. Seitdem werden die ersten sortenreinen Apfelweine von ihm vinifiziert und ausgebaut. Zudem erfolgt 1994 die Gesamtumstellung des „Obsthof am Steinberg“ auf kontrolliert-biologischen Anbau nach EG-Verordnung. Seit dieser Zeit feiert er an jedem 1. Mai die Obstblüte im urwüchsigen Apfelhain – „Die schönste und sensibelste Zeit im Leben eines Obstbauern“.
Zudem ist es ist aber auch die Geburtsstunde erster gastronomischer Erfahrungen. Schließlich wollen bis zu 2000 Gäste im Laufe der Jahre an diesem Tag bewirtet werden. Somit eröffnet er 1999 seine Bio-Schoppenwirtschaft und erste Veranstaltungen wie Hochzeiten und Firmenfeiern finden statt. Schließlich lautet Schneiders Credo: „Einkehr unterm Apfelbaum – mit allen Sinnen genießen“.
Alldieweil erfährt sein gärtnerisches Schaffen und seine Existenz als selbstständiger Unternehmer im Juli 2005 die bislang größte Prüfung, weil ein Tornado mit Hagel die gesamte Apfelernte verwüstet.
Doch auch diese Herausforderung meistert er zusammen mit seinem Team getreu dem Motto „meine größten Niederlagen sind meine größten Erfolge“.
Den finalen Schliff holt sich Andreas Schneider im Oktober 2011 mit dem Abschluss einer 2-jährigen Weiterbildung zur „Führungskraft im Bio-Management“.
Auf seinen Lagenwanderungen führt der dynamische Obsthof-Chef mit Herzblut zur Obstblüte, Fruchtreife und Winterruhe durch seine Obstwiesen. Dabei veranschaulicht er kurzweilig seine ganz persönliche Qualitätsphilosophie anhand sensorischer Verkostungen. Darüber hinaus präsentiert er den „Obsthof am Steinberg“ bei internationalen Gourmetfestivals, korrespondierenden Menus und Kunst-Happenings. Seine innovative Apfelweinkultur und Weiterentwicklung eines nachhaltigen Bioanbaus auf Grundlage historischer Obstsorten sind dabei seine Kernkompetenzen.
Andreas Schneider versteht sich als Botschafter des Apfelweins. Der kulturelle Austausch liegt ihm dabei sehr am Herzen und so gibt er gern sein Wissen als temperamentvoller Redner auch auf internationalen Symposien und Foren weiter. Damit trägt er auch seine Liebe zum Apfelwein in die Welt hinaus.
Obstkultur – eine Lebensaufgabe
„Wir verstehen unser Schaffen als Arbeit in der Natur für die Natur, die Menschen und die Region.“ Auf den Obstwiesen und Feldern des Obsthof am Steinberg pflanzen, pflegen und beernten sie auf 16 ha 250 Obstsorten, davon 120 Apfelsorten, d.h. Aroma-Obst in großer Vielfalt. Dementsprechend ist der biologische Obstbau ein Prozess des Beobachtens und des Lernens aus der Natur – eine Lebensaufgabe. Übrigens stellen sich zudem bereits erste Erfolge ein. Mauswiesel und Falke, Nashornkäfer und Wildbiene haben sich zum Beispiel wieder angesiedelt und bestätigen den Weg.
Apfelweinkultur – eine Leidenschaft
Im Grunde genommen entsteht die Qualität eines Jahrgangs durch stetige Achtsamkeit und Zuwendung auf der Obstwiese. Denn am Baum beginnt die Entwicklung zum Apfelwein. Pflanzgut, Schnitt und Pflege sind sorgsam auf Klima und Boden abgestimmt.
Äpfel und Birnen aus dem 16. bis 21. Jahrhundert sind die Basis für ihr Schaffen. Bereits mit der Blüte, so einmalig wie bezaubernd, steht und fällt das Obstjahr. Deshalb ist es eine sensible Zeit aus Hoffen und Schwelgen. Ist die Befruchtung jedoch erfolgreich geglückt und sind die Launen der Natur ausgleichend ertragen – so steht schliesslich die lang ersehnte Ernte an. Vollreife Früchte, selektiv von Hand zur rechten Zeit gesammelt, sind Garant für Frucht und Würze. Kühle Gärung, sorgsamer Ausbau und stetige Weinpflege lassen daraus charaktervolle, fruchtbetonte Apfelweine entstehen. Zurück bleibt der Trester. Aus ihm bereiten wir hochwertigen Kompost und am Ende steht wieder der Anfang: Qualität entsteht in der Obstwiese!
Tiefe der Wurzeln, Größe der Bäume und Kraft des Bodens spiegeln sich im Apfelwein ebenso wieder wie das Streben derer, die viele Jahrhunderte zuvor in mühsamer Arbeit in kleinen Schritten den Aufbau unserer heutigen Kulturlandschaft vorantrieben. Mit jedem Schluck leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung unserer heimischen Streuobstwiesen, die die Basis unseres Apfelwein-Handwerks bilden.
Apfelwein
Apfelschaumwein
Veranstaltungen
Jede Jahreszeit hat ihren ganz speziellen Reiz beim Obsthof am Steinberg zu feiern und Natur zu erleben. Und sie bringen sie Ihnen mit ausgewählten Kostproben ihrer Bio-Spezialitäten näher. Dabei vermitteln sie zwischen Mensch und Natur und lassen Emotionen wie Eindrücke wirken. Alle Veranstaltungen, wie z.B. Bio-Buffets, Lagenwanderungen oder das Feierzeit können Sie problemlos online über ihren Veranstaltungskalender buchen. Alle Verkostungen erhalten Sie wahlweise auch alkoholfrei mit ihren hausgemachten Bio-Säften.
Die Wanderungen und Aktionen bietet der Obsthof Ihnen jederzeit und individuell abgestimmt für ganz private Feiern wie auch Firmen-Events an. Sie unterbreiten Ihnen gerne ein Angebot für Ihre exklusive Bio-Feier auf dem „Obsthof am Steinberg“.
Viel Freude beim Entdecken der Obstwiesen, beim Schmecken der Sortenvielfalt und dem sinnlichen Bio-Genuss direkt unterm Apfelbaum.
Hofladen
Im Hofladen vom Obsthof am Steinberg verkosten Sie alle Apfelweinspezialitäten, Säfte, Obstbrände und saisonalen Früchte. Sie entscheiden nach Belieben und zahlen bar oder ab einem Einkaufswert von 10,00 € mit EC-Karte. Die Hofladenleiterin Miriam Schuster und ihr Team beraten Sie gerne an allen Tagen der Woche während unserer Öffnungszeiten – persönlich oder auch in einem Telefonat.
Öffnungszeiten
Ostermontag – 31. Oktober
Montag bis Sonntag und Feiertags
von 09:00 – 19:00 Uhr
geschlossen am 1. Mai
1. November – einschl. Ostermontag
Montag bis Freitag
von 11:00 – 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag
von 10:00 – 18:00 Uhr
Schoppenwirtschaft
„Nehmt Platz unter’m Apfelbaum“
Bei schönem Wetter und spätestens an Ostern wird der Apfelgarten zum Schmausen und Verweilen geöffnet. Die Obstbäume treiben aus und blühen für Sie.
Der Obsthof am Steinberg stellt Ihnen die Bänke unter ihre frisch- und grün-knospenden Apfelbäume. Ansonsten finden Sie gemütlich Platz in der beheizten Schoppenwirtschaft.
Seit 1999 bewirten sie ihre Gäste mit liebevoll zusammengestellter Bio-Vesper und hausgemachten Apfelwein-Spezialitäten. Grundlage bilden ihre, für Frankfurt und Umgebung einzigartige Vielfalt an sortenreinen Apfelweinen und Jahrgangsspezialitäten. Käse, Wurst und Brot stammen aus der näheren Region und aus kontrolliert biologischem Anbau. Kurze Wege und reife Produkte geben ihnen bestmögliche Frische und Bio-Qualität zu fairen Preisen. Global denken – regional handeln! Die Schoppenwirtschaft hat ganzjährig geöffnet.
Selbstbedienung
In der Schoppenwirtschaft gibt es Selbstbedienung am Tresen.
Ihren Kindern bietet der Obsthof zwei Spielplätze mit je einer Schaukel und einem Sandkasten. Sie als Eltern entspannen derweil bei einem Schöppchen oder Kaffee in unmittelbarer Nähe.
Sie kommen vom Hof-Parkplatz barrierefrei in den Hofladen, in die Schoppenwirtschaft und auch zu den WC-Anlagen. Der Apfelgarten und seine einmalige Atmosphäre ist über eine Rampe mit dem Rollstuhl erreichbar.
Der Obsthof am Steinberg ist jetzt auch an das Euroschlüssel-Schließsystem angegliedert. Dahinter verbirgt sich ein inzwischen europaweit eingeführtes einheitliches Schließsystem, das körperlich beeinträchtigten Menschen mit einem Einheitsschlüssel selbständig Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen – so auch zum Behinderten WC des Obsthofs – ermöglicht.
Baumpatenschaft
Im Herbst 1964 haben Albert und Waltraud Schneider mit der Anpflanzung von 2200 Apfelbäumen den Obsthof am Steinberg begründet. Mit diesem Schritt haben sie die Grundlage für die sortenreine Apfelweinbereitung ihres Sohnes Andreas Schneider gelegt. Der Apfelhain „Am Steinberg“ ist der Ort, wo die Schneidersche Familiengeschichte hautnah erlebbar wird. Hier wachsen die Früchte für ihre besten Apfelweine, hier finden ihre Führungen statt, hier werden Firmen- und sonstige Feste gefeiert und hier laden sie zum gemütlichen Schmausen unterm Apfelbaum ein.
Der Obsthof am Steinberg fühlt sich der Erhaltung unserer heimischen Streuobstwiesen verpflichtet. Dazu gehört vor allem der Schutz historischer Obstsorten. Diese Obst-„Schätze“ sind unser lebendiges Kulturerbe, das erhaltenswert ist und das wir unserer Nachwelt bewahren.
Aus diesem Grund haben sie 2015 auf der benachbarten Lage „Am Mutzengraben“ 936 neue Apfelbäume angepflanzt und diese erstmals zur Baumpatenschaft freigegeben. Und zwar handkonfektioniert: Die Bio-Baumschule Mauk in Lauffen veredelte dem Obsthof exklusiv im Auftrag die ausgewählten und seltenen Apfelsorten. Die erste Pflanzung (Baumreihen A-H) erfolgte im Frühjahr 2015 und läutete das Jubiläum zum 50jährigen Bestehen des Obsthofs am Steinberg ein. Mit der zweiten Pflanzung (Baumreihen I-L) im ausgehenden Winter 2016 wurde das Jubiläumsjahr beendet. Ein symbolischer Akt, denn auch Albert und Waltraud Schneider pflanzten damals den Apfelhain in zwei Etappen.
Alle 16 historischen Sorten sind wahre Schätze, die nur noch selten bis sehr selten angebaut werden bzw. sogar unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Sie haben beim Obsthof eine neue Heimat erhalten und erleben eine gesteigerte Wertschöpfung.
Mit Ihrer Baumpatenschaft unterstützen Sie nachhaltig die Arbeit des Obsthofs in den Nieder-Erlenbacher Obstwiesen und gebt vergessenen Apfelsorten wieder eine Heimat. Danke!